Welche Cyber Bedrohungen gefährden Webseitenbetreiber?

Für Webseitenbetreiber nimmt die Zahl der Cyber Bedrohungen mit der Verbreitung und Nutzung des Internets permanent zu. In den ersten Jahrzehnten bestanden die primären Gefahren vor allem aus vergleichsweise einfachen Attacken wie etwa, durch Distributed Denial of Service (DDoS) Angriffe Dienste oder Server zeitweilig lahmzulegen. Im Laufe der Zeit haben sich jedoch vielfältige neue Szenarien etabliert, die komplexe Technologien – beispielsweise Malware und Ransomware, Cross-Site-Scripting, Phishing oder SMTP-Smuggling – einschließen. Die Abwehr heutiger Cyber Bedrohungen erweist sich als entsprechend schwierig und erfordert neben umfangreichem Fachwissen eine stete Aktualisierung der IT-Systeme.

Warum steigt die Zahl der Cyber Bedrohungen immer weiter an?

Für den kontinuierlichen Zuwachs im Bereich der Cyber Bedrohungen existieren mehrere Gründe, die sich teilweise gegenseitig verstärken. Erstens steht das Internet durch die stetig wachsende Zahl an Zugangsmöglichkeiten und Teilnehmern immer mehr Kriminellen zur Verfügung. Darüber hinaus erhöht sich die Bandbreite von Verbindungen ebenso wie die Performance von Cloud Servern und anderen Endgeräten kontinuierlich, so dass vollständig andere Angriffe mit geringem Aufwand durchgeführt werden können. Nicht zuletzt haben neue Zahlungswege wie Kryptowährungen bewirkt, dass etwa Lösegelder bei Ransomware massenweise, anonymisiert und ohne Übergabe von Bargeld eingefordert werden können. Da die Bedrohungen durch Cyberangriffe kontinuierlich zunehmen, ist auch das Angebot an Cyber Security Jobs so groß wie nie zuvor. Unternehmen und Organisationen investieren vermehrt in Fachpersonal und Sicherheitsmaßnahmen, um sich gegen diese wachsenden Gefahren zu schützen.

Worin bestehen die größten Cyber Bedrohungen für Webseiten?

Die meisten Attacken auf Webseiten erfolgen nicht zielgerichtet und nutzen bekannte Schwächen, fehlerhaft konfigurierte Systeme oder neu entdeckte Sicherheitslücken aus. Letztere spüren Programmierer und spezialisierte IT-Experten regelmäßig auf und veröffentlichen sie, nachdem sie die verantwortlichen Entwickler informiert haben, im Internet. In diese Kategorie fallen unter anderem:

  • DDoS Angriffe, die anfällige Server durch das Überfluten mit Anfragen überlasten
  • Ransomware zum Verschlüsseln von Daten und Erpressen von „Lösegeld“
  • Einschleusen von Malware, um Systeme zu infiltrieren oder Rechenzeit zu stehlen
  • Diebstahl von Informationen aus Datenbanken oder durch manipulierte Webseiten z. B. beim Login
  • Erlangung von sensiblen Daten durch Phishing oder für die Zweifaktor-Authentifizierung
  • Versenden gefälschter E-Mails mittels Verfahren wie SMTP-Smuggling
  • Manipulation von DNS-Einträgen für das Umleiten von Traffic oder die Übernahme einer Domain
  • Ausnutzen von Sicherheitslücken (Exploits) in Betriebssystem oder in installierter Software

Im Unterschied dazu stehen „maßgeschneiderte“ Angriffe, die vor allem von professionellen Cyberkriminellen, Geheimdiensten oder politischen Aktivisten durchgeführt werden. Sie richten sich gegen ein bestimmtes Ziel und erfordern teilweise einen extrem hohen Aufwand und eine langfristige Planung über Monate oder Jahre.

Wie lassen sich Cyber Bedrohungen effektiv bekämpfen?

Der beste Schutz gegen Angriffe aus dem Internet besteht in einer zuverlässigen Prävention und hohen Standards für die IT-Sicherheit. Diese erweist sich zwar oft als arbeits- und zeitaufwendig, steht jedoch in keinem Verhältnis zu dem Schaden, der aus der Kompromittierung einer Webseite resultiert. Neben den direkten Folgen erfordert die Sicherheit nicht selten eine komplette Abschaltung und Neuinstallation der IT-Infrastruktur, um die Existenz eines Fernzugriffs über eingeschleusten Schadcode (Backddors) ausschließen zu können.

Der wichtigste Punkt für die Abwehr von Cyber Bedrohungen ist vor allem eine regelmäßige Aktualisierung von Programmen und des Betriebssystems. Die verfügbaren Updates bieten oft neue Funktionen, schließen aber in vielen Fällen ebenfalls entdeckte und gemeldete Sicherheitslücken, die nach einer angemessenen Frist frei publiziert werden.

Viele Gefahren entstehen ebenfalls durch die Verwendung von unsicheren Verfahren für die Autorisierung von Nutzern, einem unzureichenden Datenschutz und eine falsche oder unvorsichtige Vergabe der Rechte bei Zugriffen aus öffentlichen Netzwerken. Aus diesem Grund ist es wichtig, einen Webserver restriktiv zu konfigurieren und lediglich die für seinen Betrieb notwendigen Aktionen zuzulassen.

Für ein geschütztes System muss ebenfalls die IT-Umgebung abgesichert werden. Entscheidend dafür sind unter anderem mit erweiterten Rechten verbundene E-Mail-Konten und der Schutz von übergeordneten Instanzen wie dem Domain Name System (DNS) durch Verfahren wie Domain Guard. Diese Maßnahmen verhindern Cyber Bedrohungen wie ein sogenanntes Hijacking von Internetadressen, über das kritische Informationen mittels Umleiten auf gefälschte Webseiten abgegriffen werden können.

Bei weiteren Fragen zum Thema können Sie sich auch direkt an uns wenden. Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch, welche Maßnahmen zum Schutz ihrer IT-Systeme empfehlenswert sind.

Bild von Darwin Laganzon via Pixabay