Was ist der Apache Webserver?

Wenn es „den“ Webserver schlechthin geben sollte, wäre das wahrscheinlich der Apache Webserver. Alle wissenswerten Informationen über den Webserver und seine Besonderheiten finden Sie in unserem Beitrag.

Der meistgenutzte Webserver im Internet

Einer vor einigen Jahren durchgeführten Untersuchung des britischen Internetdienstleisters Netcraft zufolge gehört der Apache Webserver zu den am häufigsten verwendeten Webservern im Internet – auch wenn in den letzten Jahren die Nutzung geringfügig zugunsten von beispielsweise Nginx zurückgeht.

Hier finden Sie eine Übersicht zu den wichtigsten Webservern

Die Gründe für die hohe Popularität des Apache Webserver sind recht deutlich:

  • es handelt sich um ein quelloffenes Produkt
  • die Nutzung ist lizenzkostenfrei möglich
  • Apache Webserver ist schon seit vielen Jahren für eine riesige Zahl von Betriebssystemen verfügbar
  • der Apache Webserver ist nicht nur leistungsfähig, sondern auch in großem Umfang erweiterbar
  • alle wichtigen Sicherheitsanforderungen werden umfassend erfüllt
  • bei der Nutzung kann man sich auf den herausragenden Support durch eine riesige Community verlassen

Damit ist unschwer zu erkennen, warum der Apache Webserver für Internet-Anwendungen so populär ist – und wahrscheinlich auch noch für lange Zeit bleiben wird.

Am häufigsten wird er übrigens im Rahmen eines LAMP-Systems eingesetzt (Linux – Apache – MySQL – PHP). Auch hier liegt der Grund in der kostengünstigen Beschaffung der einzelnen Komponenten, der einfachen Verfügbarkeit und der weiten Verbreitung, die ebenfalls wieder dazu führt, dass eine sehr große Community für diese Kombination im Hintergrund Hilfe leisten kann und speziell darauf abgestimmte Projekte (Dokumentationen, Installationsroutinen) entwickelt.

Zu beachtender Nachteil

Trotz seiner zahlreichen Vorteile muss aber erwähnt werden, dass es einen nicht auf den ersten Blick ersichtlichen Nachteil gibt: bei Websites mit sehr hohem Traffic werden vergleichsweise niedrige Benchmarks erzielt. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man das Produkt für eine Website einsetzen möchte, bei der hoher Traffic erwartet oder in gewissem Maß wahrscheinlich ist.

Wichtige Eigenschaften und Wissenswertes

Eine umfassende Dokumentation ist an dieser Stelle natürlich nicht möglich, dafür gibt es das entsprechende Handbuch, das einige Distributionen übrigens auch direkt als eigenes Programmpaket (z. B. apache2.doc) mitliefern. Einige wichtige Punkte und wissenswerte Fakten wollen wir aber an dieser Stelle hervorheben.

Empfehlenswerte Version

Als aktuelle Version sollte man die Version 2.4. einsetzen, die als einzige noch mit Sicherheitsupdates versorgt wird. Damit ist man den Entwicklern zufolge auf der sicheren Seite. Eine Ausnahme gilt, wenn man ein älteres, wenig gebräuchliches Betriebssystem verwenden möchte, etwa TPF oder BeOS. Der Support für diese Systeme wurde mit der Version 2.4 eingestellt, Versionen vor 2.4 unterstützen aber die meisten dieser Betriebssysteme noch. Empfehlenswert ist hier, wenn möglich, ebenfalls eine Version über 2.0 – mit dieser Version wurde die Performance besonders von Nicht-Unix-Systemen noch einmal deutlich verbessert.

Apache nutzt besonders die Stärken des jeweiligen Betriebssystems

Eine hervorstechende Eigenschaft von Apache Webserver ist, dass das Produkt die jeweiligen individuellen Stärken des vorhandenen Betriebssystems immer gezielt nutzt, um für eine gute Performance zu sorgen. Das macht ihn bei vielen Betriebssystemen anderen Servern überlegen.

Modularer Aufbau und effizientes Erstellen dynamischer Webseiten

Apache Webserver ist modular aufgebaut – anders als etwa der LiteSpeed Webserver. Module sorgen nicht nur für die umfangreichen Einsatzmöglichkeiten beim Apache Webserver, sondern auch dafür, dass sich, wenn benötigt, zahlreiche Zusatzfunktionen nutzen lassen. Module beginnen immer mit mod_ und lassen sich jederzeit nach Bedarf aktivieren oder deaktivieren.

Eine sehr interessante Modul-Funktion ist das Einbinden serverseitiger Skriptsprachen wie PHP, Ruby oder Perl, um Webseiten dynamisch zu erstellen und auch bei statischen Webseiten die Verwaltung deutlich effizienter und zeitsparender zu gestalten (geringerer Aufwand bei der Verwaltung).

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