Was versteht man unter Domain-Flipping?

Unter Website-Betreibern ist in den letzten Jahren ein gnadenloser Wettbewerb um die begehrtesten und einprägsamsten Domainnamen entbrannt. In diesem hart umkämpften Markt hat sich eine faszinierende Business-Idee entwickelt, die sich als „Domain-Flipping“ einen Namen gemacht hat. Beim Domain-Flipping geht es darum, die lukrativsten Domains zu erkennen, sie zu erwerben und geschickt an den Höchstbietenden weiterzureichen. In diesem Artikel gehen wir auf die Umsetzung dieser Geschäftsidee ein.

Die Bedeutung von Domainnamen

Im Internet sind viele Server und Endgeräte miteinander vernetzt. Damit diese untereinander kommunizieren können, benötigen sie jeweils eine IP-Adresse. Dabei handelt es sich um eine Zahlenkombination, die aus vier (IPv4) oder acht (IPv6) Gruppen von Dezimalzahlen bestehen. Die dabei entstehenden Zahlenreihen, sind sehr abstrakt und aufgrund ihrer Länge kaum zu merken.

Mit der Einführung des Domain Name Systems (DNS) wurde es möglich, jeder IP-Adresse einen lesbaren Namen zuzuordnen. Die so entstandenen Domains ermöglichen es, einer Website eine Adresse zu vergeben, die dem Besucher bereits im Vorfeld einen Hinweis gibt, worum es auf der Website geht. Deshalb werden häufig Markennamen oder Unternehmensbezeichnungen als Domainnamen verwendet.

Zudem haben Domains einen weitreichenden Einfluss auf:

  • Markenbildung und Identifikation: Eine gut gewählte Domain ermöglicht es Website-Betreibern, ihre Online-Identität zu stärken und ihre Marke bekannter zu machen.
  • Vertrauen und Glaubwürdigkeit: Eine professionell erscheinende Domain vermittelt Besuchern Vertrauen und Seriosität.
  • Suchmaschinenoptimierung (SEO): Die Wahl der richtigen Domain kann sich auf das Ranking einer Website in Suchmaschinen auswirken. Ein relevanter Domainname, der Schlüsselwörter oder Markenbegriffe enthält, kann dazu beitragen, dass die Website in den Suchergebnissen besser gefunden wird.
  • Schutz der eigenen Identität: Durch den Kauf verschiedener Varianten ihrer Domain können Website-Betreiber ihre Online-Identität und ihr Markenimage schützen.

Wie Domain-Flipping funktioniert

Da die Domain so eng mit der Marke oder der Identität des Website-Betreibers verknüpft ist, hat sich das Domain-Flipping als Geschäftsmodell etabliert. Es basiert auf dem Bedürfnis von Unternehmen, Freelancern oder Organisationen, ihre Website auf einer unverwechselbaren Domain zu hosten.

Wenn die Wunschdomain bereits vergeben ist, haben Website-Betreiber zwei Möglichkeiten. Sie können die Domain vom Eigentümer kaufen oder der auf einen anderen Domainnamen ausweichen.

Domain-Flipping zielt auf die erste Option ab und verläuft meist in den folgenden Schritten:

  • Kauf der Domain: Das Domain-Flipping beginnt mit dem Kauf von Domains. Die Flipper suchen sich in der Regel Domains, die Markennamen oder bestimmte Schlüsselwörter enthalten, die für Kunden interessant sein könnten.
  • Halten oder Verkaufen: Nach dem Registrieren der Domain entscheiden die Flipper, ob sie sie halten und eine Wertsteigerung abwarten oder ob sie sie verkaufen. Optimalerweise liegt der Verkaufspreis über dem Kaufpreis.
  • Verkaufsstrategie: Da ihr Hauptziel der Verkauf von Domains ist, bieten Flipper diese auf Plattformen und Marktplätzen an, auf denen Domainnamen gehandelt werden.
  • Gewinnermittlung: Der Ertrag beim Domain-Flipping kann stark variieren. Manche Domains lassen sich mit hohem Gewinn verkaufen, andere gar nicht.

Die Grenzen des Domain-Flippings

Domain-Flipping ist ein sehr spekulatives Geschäft. Dabei gibt es durchaus Risiken und Grenzen, die angehende Flipper kennen sollten.

  • Markenrechtsverletzungen: Bestimmte Markennamen sind rechtlich geschützt. Markenrechtsverletzungen können zu rechtlichen Konflikten und hohen Schadensersatzforderungen führen.
  • Unsichere Rendite: es gibt keine Garantie dafür, dass eine Domain mit Gewinn verkauft werden kann. Website-Betreiber weichen oft auf günstigere Alternativen aus, wenn die Wunschdomain vergeben ist.
  • Kapitalbindung und Kosten: Durch die Registrierung und das Halten der Domains entstehen Kosten, die die Flipper selbst tragen müssen.

Bild von geralt auf Pixabay