Linux Betriebssysteme für Server

Linux ist das beliebteste Betriebssystem für Server. Doch Linux ist nicht gleich Linux! Es steht eine ganze Reihe an verschiedenen Linux Distributionen für Administratoren und Serverbetreibern zur Auswahl. Doch wo liegen die Unterschiede und welche Linux Variante ist am besten für den eigenen Server geeignet? Der folgende Artikel klärt auf:

Was zeichnet Linux aus?

Bei Linux handelt es sich grundsätzlich um freie, unixähnliche Mehrbenutzer-Betriebssysteme, die auf dem Linux-Kernel sowie wesentlich auf GNU-Software basieren. Das klingt kompliziert und ist es auch. Daher eine Erklärung für die wichtigsten Eigenschaften in Kürze:

  • Freie Software: Linux bzw. der Linux-Kernel steht unter freier GNU General Public License, die den Nutzer gewährt, die Software auszuführen, zu studieren, zu ändern und zu verbreiten.
  • Unixähnliches System: Linux orientiert sich an Unix, einem der ersten Betriebssysteme aus den 1970er-Jahren, das als Grundlage für die meisten heutzutage verwendeten Betriebssysteme dient.
  • Mehrbenutzer-Betriebssystem: Linux ist ein Betriebssystem, das die Möglichkeit bietet, Arbeitsumgebungen für verschiedene Benutzer bereitstellen und voneinander abgrenzen zu können.

Die Geschichte von Linux reicht bis in die 1980er-Jahre zurück und ist eng mit der Geschichte von Unix verbunden. Im Jahre 1991 begann schließlich der finnische Programmierer Linus Torvalds mit der Entwicklung des Kernels, der später Linux genannt wurde. Die erste Version 0.01 erschien am 17. September 1991. Linus Torvalds nimmt bis heute eine koordinierende Rolle bei der Weiterentwicklung des Linux-Kernels ein. Da der Linux-Kernel alleine nicht lauffähig ist bzw. nicht bedient werden kann, werden dafür zusätzliche Anwendungsprogramme benötigt, die als Linux Distributionen bezeichnet werden.

Linux Distributionen für Server

Folgende Linux Distributionen kommen auf dedizierten Servern und virtuellen Servern zum Einsatz:

Debian

Debian ist eine der ältesten Linux Distributionen, die bereits seit Mitte der 1990er-Jahre im Einsatz ist. Aufgrund der hohen Stabilität und Zuverlässigkeit sowie der umfangreichen Individualisierungsmöglichkeiten gilt Debian in Deutschland als am weitesten verbreitet. Die Nutzung des Systems setzt allerdings einiges an Erfahrung voraus und ist für Einsteiger daher weniger gut geeignet.

Ubuntu

Ubuntu gibt es erst seit Mitte der 2000er-Jahre als Linux Distributionen. Das System ist aufgrund der hohen Benutzerfreundlichkeit und Stabilität vor allem bei Einsteigern beliebt, die noch nicht so viel Erfahrung mit der Bedienung von Linux haben. Der Funktionsumfang von Ubuntu fällt zudem etwas geringer aus.

CentOS

CentOS (Community Enterprise Operating System) ist binärkompatibel zu Red Hat Enterprise Linux, Software kann also auf beiden Systemen ohne Änderungen verwendet werden. Bei CentOS handelt es sich um eine klassische Open-Source Variante von Linux mit hohem Funktionsumfang, sozusagen die kostenlose Variante von Red Hat Enterprise Linux für kleine Unternehmen und Selbstständige.

Red Hat Enterprise Linux

Red Hat Enterprise Linux (RHEL) ist binärkompatibel zu CentOS, Software kann also auf beiden Systemen ohne Änderungen verwendet werden. Bei Red Hat Enterprise Linux handelt es sich um eine lizenzgebundene Variante von Linux mit hohem Funktionsumfang, sozusagen die kostenpflichtige Variante von CentOS für professionelle Unternehmenskunden.

Gentoo

Gentoo ist ebenfalls bereits seit Ende der 1990er-Jahre erhältlich und richtet sich vor allem an Anwender, die besonders umfangreiche Individualisierungsmöglichkeiten suchen. Gentoo ist nicht versionsorientiert, stattdessen wird das System kontinuierlich aktualisiert, wodurch sich allerdings Migrationsprobleme ergeben können.

Fedora

Fedora ist seit Anfang der 2000er Jahre erhältlich und zeichnet sich insbesondere durch den stets aktuellen Software Stand aus, der in erster Linie für Entwickler interessant ist. Allerdings ist der Lebenszyklus einer Fedora Version lediglich auf 13 Monate angelegt, was eine langfristige Verwendung in Produktivsystemen schwierig macht.

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